Partnerschaft Wei sraum/HTL Bau und Design – Rückblick Schuljahr 2017/18
Wie entsteht ein Leitsystem für eines der größten Skigebiete der Welt? Was hat alte Werbung mit dem Heute zu tun? Wie wichtig ist das Thema Logo-Design für Tiroler Unternehmen? Wer sind derzeit die angesagtesten Ateliers für Grafik-Design, Webdesign, Buchgestaltung etc.? Die enge Kooperation zwischen dem Verein Wei sraum Designforum Tirol und der HTL Bau und Design bietet angehenden Nachwuchsdesigner/innen die Möglichkeit, einen Blick in die Berufswelt des Grafik- und Kommunikationsdesign zu werfen. Hochwertige Typografie, Bildgestaltung und visuelle Rhetorik sind für erfolgreiche Unternehmen genau so wichtig wie ein innovatives Produkt.
Hier eine Auswahl an Veranstaltungen, die den Unterrichtsalltag ergänzten.
Heuer begann das Schuljahr mit einem Besuch in der Ausstellung Logoland Tirol, in der rund 80 „klassische“ und seit Jahrzehnten verwendete Firmensignets und Produktmarken aus dem Bereich Handel und Gewerbe ein Stück „grafischer Geschichte“ Tirols erzählt wurde – und damit auch die Geschichte bekannter Tiroler Unternehmen und Produkte.
Die Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge für das Orientierungs- und Leitsystem des Skigebietes Saalbach-Hinterglemm bot die Möglichkeit, dieses auch im Fach Entwurf behandelte Thema in der Praxisanwendung zu sehen. Die Arbeiten von Motasdesign (Siegerprojekt) aus Tirol, Moniteurs aus Berlin, Prozessdesign Stauss aus München und Snohetta aus Innsbruck zeigten, wie unterschiedlich die Profis an dieses Thema herangingen. Christian Lunger vom Siegerteam Motasdesign hat sich die Zeit genommen und den Schüler/innen der 4bHGK den genauen Ablauf des Wettbewerbs und die Argumente der Jury nähergebracht.
Wie der Start ins Berufsleben aussehen kann, erklärte Severin Filek, Geschäftsführer von Design Austria, interessierten Schüler/innen in einem Workshop.
Die Ausstellung Design Matters zeigte unterschiedliche Zugänge zu einem Design-Begriff, der die Rolle des Gestalters / der Gestalterin innerhalb der aktuellen Transformationsprozesse unserer Gesellschaft ernst nimmt, sich den aktuellen Herausforderungen stellt und bewusst Verantwortung übernimmt. Die acht vorgestellten Designstrategien zeigten u.a. Projekte von Carmen Brucic („Die MobilitäterInnen“), Buero Bauer (First Aid Kit) und der Weiberwirtschaft (Sticken für den inneren Frieden).
Mit Joachim Sauter konnten die Schüler/innen einen Star des Mediendesign kennenlernen. Seine 2008 für BMW realisierte „Kinetic Sculpture“, in der 700 scheinbar schwebende Metallkugeln mit Hilfe von Mechanik, Elektronik und Codes die dreidimensionalen Silhouetten von Fahrzeugen in den Raum zeichnen und so in einer fließenden Choreografie den Formfindungsprozess im Automobildesign symbolisieren, ist beispielgebend für das umfangreiche Werk des Künstlers.
Zuletzt wurde die Ausstellung „Alte Werbung – jetzt neu“ besucht. Der Kulturanthropologe Richard Schwarz sammelte Inserate aus 100 Jahren Innsbrucker Nachrichten von 1844 – 1944 und machte sie über eine Datenbank zugänglich. Als repräsentativen Querschnitt wurden die Inserate von jeweils 3 Monaten in 10-Jahresschritten kategorisiert und auf Charts dargestellt. So ergab sich eine Infografik, die Themen und Werbeaktivität im Laufe von 100 Jahren visualiserte. Im Audiobereich fokussiert die schau auf die Sprache der Werbung. Auf Stehern des Bauhofes Innsbruck waren Zitate zum Thema Werbung zu lesen, alte Fotos zeigten wie das Stadtbild von Innsbruck auch im letzten Jahrhundert von Werbung geprägt war.
Bild 1: Logoland Tirol. Ein genauer Blick auf 80 Logos von Tiroler Unternehmen. Bild: Thomas Schrott
Bild 2: Design Matters. Acht Beispiele für verantwortungsvolles Design. Bild: Thomas Schrott
Bild 3: Wettbewerb Orientierungssystem Saalbach-Hinterglemm. Der Wettbewerbsbeitrag des Innsbruck-Büros von Snøhetta. Bild: Markus Weithas
Bild 4: Alte Werbung. Jetzt neu. Ausstellungsbesuch mit der 1aHGK. Bild: Markus Weithas