Neubau der Christophorusbrücke Zirl

Neuplanung der einsturzgefährdeten Christophorus- Fußgängerbrücke in Zirl über dem Schloßbach.

Aufgabenstellung:
Die Marktgemeinde Zirl plant die Neuerrichtung der sanierungsbedürftigen Christophorusbrücke über den Schlossbach. Dabei sollen die zwei bestehenden Brücken durch eine durchgehende, gekrümmte Brücke ersetzt werden.
Die bestehende Brücke ist als Hängewerk ausgebildet. Sie ist überdacht und hat auf der östlichen Seite eine kleine Balkenzugangsbrücke. Die Beschädigungen an der Brücke sind so gravierend, dass ihre Tragsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Der auf Zug beanspruchte Untergurt ist so stark beschädigt, dass das Überqueren der Brücke verboten wurde.
Es ist vorgesehen, eine Schrägseilbrücke aus Stahl zu errichten, deren Pylon sich auf dem in der Mitte liegenden Felsen der Brücke befindet. Durch Verwendung dieses Tragsystems können wir die Brücke sehr schlank in der Ansicht halten.

Kurzbeschreibung:
Die neugeplante Brücke ist eine leicht gekrümmte, geneigte Schrägseilbrücke. Sie besteht aus zwei Hauptträgern, die durch Stahlseile mit zwei leicht nach außen geneigten Pylonen verbunden sind. Pro Hauptträger sind vier Seile vorgesehen. Die entstehenden Kräfte werden über die Seile in den Pylon und von dort aus in das Widerlager geleitet. Dieses leitet die Kräfte in den Untergrund ab.
Die Hauptträger werden als Hohlprofile mit der Stahlgüte S235 ausgeführt. Die Seile müssen aufgrund des geringen Querschnitts mit einer höheren Stahlgüte angesetzt werden (S450).
In regelmäßigen Abständen befinden sich Querträger, die ebenfalls als Hohlprofile ausgeführt werden. Diese bilden zusammen mit Gewindestangen zwischen den Hauptträgern einen horizontalen Verband, der für die Aufnahme der Windkräfte zuständig ist.
Die Auflager sind zum Teil auf den Auflagerbänken des Bestandes befestigt, aber es werden auch Auflagerabschnitte dazu betoniert. Teilweise müssen auch alte Bestandswiderlager aufgrund negativer Auflagerkräfte verankert werden.
Die Absturzsicherung der Brücke ist durch eine leichte Stahlbauweise ausgeführt. Die Geländersteher, bestehen aus dünnen Blechen, auf ihren Enden wird eine Rundstange als Handlauf befestigt. Die Zwischenräume der Steher werden mittels eines Drahtgeflechts geschlossen.
Der Belag der Brücke wird mit einem Gitterrost ausgeführt. Dieser Gitterrost spiegelt die elegante Bauweise der Brücke wieder, da man nach unten durchsehen kann.

Planungsvorgaben:
Die Lastaufstellung erfolgt nach ÖNORM EN 1991-2. Die Bemessung erfolgt nach ÖNORM EN 1993-1. Die Berechnungen werden unten angeführt.

Berechnung:
Die Berechnung erfolgt mit zwei Teilsystemen:
Die Abtragung der vertikalen Kräfte wurde mittels Ruck-Zuck (RZ6) ermittelt. Dafür wurden die Lasten jeweils pro Hauptträger aufgestellt.
Die Abtragung der horizontalen Kräfte erfolgt mit einem ebenen Fachwerk (Verband) unterhalb des Gehbelages. Diese Lasten entstehen durch die anfallenden Windkräfte.
Die Ergebnisse der beiden Rechnungen werden zur Erhaltung der Gesamtbelastung miteinander überlagert.