Landesmeisterschaft Volleyball

Volleyball-Auswahl schlägt sich beachtlich!

 

Nach über zweijähriger Zwangspause durfte sich endlich am 14. 10. 2022 die Volleyball-Elite der Oberstufenschüler Tirols (Pool A – Bewerb mit aktuellen Vereinsspielern) bei der im BG/BRG Reithmannstraße Innsbruck ausgetragenen Landesmeisterschaft messen. Mit von der Partie war natürlich ein Aufgebot der HTL Bau und Design, das sich aus sämtlichen Jahrgängen zusammensetzte. Neben gestandenen Akteuren wie Lennard Felber und Max Fuhrmann, die bereits vor fast 3 Jahren bei der letzten Konkurrenz mitgewirkt hatten, fanden sich auch einige hoffnungsvolle junge Kräfte ein, die erstmals in den Genuss eines solchen Leistungsvergleichs kamen. Die neu formierte Truppe gab dann auch wirklich eine gute Figur ab und schien dabei den Wettkampf regelrecht auskosten zu wollen, indem sie in jedem Match über die volle Distanz ging und zweimal gegen höher einzuschätzende Rivalen nur knapp im Entscheidungssatz unterlag. Letztlich sprang in der Endabrechnung der mehr als verdiente 3. Rang heraus!

 

In diesem Jahr stellten sich insgesamt zwar nur 4 Teams der Herausforderung, die dafür aber umso hochkarätiger besetzt waren. Um angemessene Einsatzzeiten zu schaffen, sah der Turnierplan eine Einfachrunde vor (jeder gegen jeden). Gespielt wurde wie gehabt auf 2 Gewinnsätze bis 25 Punkte (dritter Satz bis 15), was den Teilnehmern erlaubte, allmählich in den Wettkampf hineinzufinden und einen Rückstand auch aufholen zu können. In der ersten Partie trafen unsere Burschen auf den von der Papierform her leichtesten Gegner in Gestalt der HAK Innsbruck und wurden zunächst im ersten Satz ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Dank der ausgeglichenen Besetzung mit vielen Vereinsspielern, wobei auch die jüngeren wie Abdullah Büyükata oder Jakob Strobl unter Beweis stellten, ihr Handwerk nicht umsonst erlernt zu haben, konnte sich die HTL-Truppe punktemäßig bald absetzen und ihren Vorsprung weiter ausbauen. Vor allem das bei der TI Volleyball tätige Duo mit dem omnipräsenten Fuhrmann als Aufspieler und dem aus allen Lagen feuernden Felber als Vollstrecker hatte seinen hellen Spaß und zerlegte förmlich die bemitleidenswerten Handelsschüler in deren Einzelbestandteile. Nach diesem furiosen 25:14 riss jedoch im zweiten Durchgang jäh der Faden: Es schlichen sich zunehmend leichte Fehler ein (Annahme, Aufbau), es fehlte der letzte Nachdruck im Angriff, zudem vermochte sich das HAK-Aufgebot in allen Belangen zu steigern. Das böse Erwachen erfolgte spätestens zu dem Zeitpunkt, als der Außenseiter weit in Führung lag und mit 25:17 tatsächlich den Ausgleich herstellte. Nun mussten unsere Jungs eine Sonderschicht einlegen, konnten sich allerdings wieder erfangen und die Begegnung in ihre Richtung lenken. Leider machten dabei überforderte Schiedsrichter nicht mit, die mit klaren Fehlentscheidungen den Spielverlauf beinahe noch kippten. In einer nervenaufreibenden Schlussphase vergab das HAK-Team sogar zwei Matchbälle, woraufhin die HTL-Vertretung aber beide abwehrte und gleich ihren ersten zum letztlich gerechten 17:15 verwandelte.

 

Nach diesem Zittersieg standen jedoch für die nächste Auseinandersetzung mit dem BRG Adolf-Pichler-Platz die Vorzeichen genau umgekehrt: Gespickt mit erlesenen Nachwuchskräften aus dem Innsbrucker Raum (u. a. von Hypo Tirol) gingen die Gymnasiasten mit (zu) viel Zuversicht ans Werk und nahmen offenkundig ihre Widersacher auf die leichte Schulter. Diese etwas fahrlässige Einstellung vermochten unsere Burschen mit einer konzentrierten und weitgehend fehlerlosen Darbietung prompt zu nutzen. Es gelang ihnen im Eröffnungssatz, den hohen Favoriten mit den ersten Ballwechseln gleich um ein paar Pünktchen abzuhängen und tatsächlich den knappen Vorsprung zur allgemeinen Überraschung bis zum Ende zum 25:21 zu halten! Bedauerlicherweise erkannte nun die APP-Auswahl den Ernst der Lage und drehte in der Folge richtig auf. Diesem druckvollen und variantenreichen Spiel hatte die HTL-Truppe nicht mehr viel entgegenzusetzen, um im zweiten Abschnitt schon deutlich mit 16:25 zu unterliegen. Dennoch raffte sie sich in der Entscheidung nochmals auf und lieferte bis zum 11:11 sowohl kämpferisch als auch spielerisch eine großartige Vorstellung. Aber ab diesem Moment ging auf einmal gar nichts mehr, die höhere Klasse des BRG setzte sich durch und gab folgerichtig keinen Punkt mehr ab (15:11).

 

Wie sich bald herausstellte, war diese achtbare Niederlage auch noch teuer erkauft, weil mit Felber der durchschlagskräftigste Angreifer nur mit Schmerzen in die gleich anschließende dritte Partie gegen die Gastgeber gehen konnte. Geradezu zwangsläufig lief im ersten Durchgang bei unseren Jungs herzlich wenig zusammen, es fehlte die nötige Sicherheit und das Quäntchen Selbstvertrauen, um das favorisierte BG/BRG Reithmannstraße nur ansatzweise zu gefährden. Daher nahm es nicht wunder, als das geschwächte HTL-Aufgebot sang- und klanglos mit 14:25 unterging. In der Folge war für den angeschlagenen Felber auf eigenen Wunsch hin endgültig Feierabend, woraufhin der Coach das System umstellte (Auflösung der Libero-Position) und dadurch Büyükata, der bis dahin diese Aufgabe tadellos erfüllt hatte, mehr Freiheiten gewährte. Mit der neuen Taktik ging ein spürbarer Ruck durch die Truppe, welche im zweiten Satz den Kampf vom Start weg annahm und auf einmal wieder mehr riskierte, weil notgedrungen andere Akteure wie etwa Jakob Strobl als Außenangreifer oder Amos Eyl als Mittelblocker mehr Verantwortung übernahmen. Zudem verbesserte sich der Aufschlag entscheidend, während die Gymnasiasten – offenbar eingelullt von dem lockeren Erfolg – die Zügel schleifen ließen und zu sorglos auftraten. Womit der Betreuer nicht einmal in seinen kühnsten Träumen gerechnet hatte, hieß es nach abwechslungsreichem Spielverlauf am Ende 25:22 für den zuvor mausetot gehaltenen Außenseiter, der den Schwung in die Entscheidung mitnahm und den „Reithmännern“ alles abverlangte. Das Geschehen stand bis zum Abpfiff auf Messers Schneide, erst beim Stand von 13:13 hatte schließlich das BG/BRG in zwei Ballwechseln hintereinander das glücklichere Ende für sich (15:13).

 

Wenn auch der heldenhafte Einsatz der HTL-Vertretung unbelohnt blieb, kann man getrost eine positive Bilanz ziehen: Als einziger Mannschaft gelang es ihr, dem überlegenen Landesmeister BRG Adolf-Pichler-Platz einen Satz zu entreißen. Darüber hinaus kann sie in der nächsten Saison nahezu in derselben Besetzung antreten, wobei rein aus Altersgründen mit verbesserter Athletik sowie dank mehr Spielpraxis und Erfahrung mit einem weiteren Leistungssprung zu rechnen ist. Da sämtliche Akteure bereits heuer überzeugen konnten, ist bei der nächsten Landesmeisterschaft mit einem noch besseren Abschneiden zu rechnen. Zuletzt ist es dem Coach ein Bedürfnis zu betonen, mit welch feinem Team er arbeiten darf!

 

Mannschaftsfoto

Stehend v. l.: Betreuer Prof. Bodner, Max Fuhrmann (4yHKUZ), Amos Eyl (5dHBT), Max Berlinger (4aHBT), Jakob Strobl (1yHKUZ), Lennard Felber (4dHBT).

Kniend v. l.: Mika Albers (2aHBT), Abdullah Büyükata (2aHBT), Kaan Eker (3bHBT).