Projekt „Täter – Richter – Opfer“
Anlässlich der Veranstaltung des Präsidenten des Oberlandesgerichts
Innsbruck „Täter- Richter – Opfer, Tirol und Vorarlberg unter dem Hakenkreuz“
am 20. November 2015 wurde zum Thema „Justiz und Zeitgeschichte“
ein Schülerwettbewerb zur Errichtung einer Gedenkstätte an die
Opfer der NS-Justiz in Tirol und Vorarlberg im Justizgebäude Innsbruck
veranstaltet.
An diesem Schülerwettbewerb nahmen die Schülerinnen und Schüler
der HTL Trenkwalderstraße, Bau und Design (Klasse 4y- Maler- und Bildhauerklasse),
Teresa Auderer, Johannes Beiser, Anna-Maria Braunstorfer,
Manuel Danesi, Michael Drolle, Sarah Eberharter, Nadine Egger, Gernot
Haberer, Julia Hauser, Jana Huter, Nina Jenewein, Amalia Kiechler,
Mirjam Miller, Sarah Müller, Lorena Röck, Simone Schild, Leonie
Schmiderer, Elias Schöpf, Simon Waldner und Sharon Wurnig teil.
Sie wurden dabei von der Projektleiterin Mag. Christine Moser-Prantauer, der
Klassenvorständin Mag. Angelika Perkhofer, dem Werkstättenleiter Bildhauerei
Michael Defner, dem Werkstättenleiter Malerei Christian Preisenhammer,
Dipl.Des. Martina Messner, Dominic Schöpf und Mag. Maja
Tzikalova betreut. Das Projekt wurde auch von der Abteilungsvorständin
für Design Mag. Dr. lngrid Haisjackl unterstützt.
Am 3. Juni 2015 wurden die Ergebnisse der einzelnen Projektgruppen
präsentiert und von einer Jury, die sich aus der Landesrätin Dr. Beate
Palfrader, dem Präsidenten des Oberlandesgerichts Innsbruck Dr. Klaus
Schröder, dem Richter des Landesgerichts Dr. Michael Schnell in Vertretung
für die Gewerkschaft öffentlicher Dienst – Sektion Richter und
Staatsanwälte sowie dem künstlerischen Mitglied Prof. Dr. Sieglinde Hirn
zusammensetzte, bewertet.
Zu Siegerinnen wurden Anna-Maria Braunstorfer, Sarah Eberharter und Amalia Kiechler gekürt. Ihre Installation trägt den Titel „Marionettenjustiz“.
Den Hintergrund für diese Installation bilden folgende Überlegungen
der Schülerinnen: „Eine Marionette wird durch die Fäden des Puppenspielers bewegt und muss sich den Vorgaben des Spielers beugen. Die NS-Justiz, gefangen in den Fäden des NS-Regimes und gebunden an die NS-Gesetze. Wie eine Marionette folgt sie den Anweisungen und ist Täter, Mittäter und Opfer. Das Gefühl gefangen und wie fremdgesteuert zu sein, wollen wir mit unserem Projekt thematisieren. Die Besucherinnen haben die Möglichkeit das Kunstwerk zu begehen und somit Teil der Installation zu werden.“
Die Installation besteht aus 5 Marionettenkreuzen in Nirosta auf der
Decke mit am Boden verankerten Stahlseilen. Die Bodenplatte ist aus
COR-TEN-Stahl, einer Stahlsorte, die an der Oberfläche rostet. Sie symbolisiert
– so die Intention der Schülerinnen – die Vergänglichkeit und
steht für die verstrichene Zeit. Auf den Glasplatten, die das Projekt zum
Raum abgrenzen, sind Wörter, die den Bereich Täter-Richter-Opfer thematisieren,
angebracht (Tat, Motiv, Urteil, Geständnis, Macht, usw.).