Baustellenbesichtigung Interspar – Imst

Am 5. April besuchte die 4aHBTH in Begleitung von Frau Professor Rauter das Planungsbüro ATP in Innsbruck und die Baustelle in Imst, wo zurzeit ein neuer Interspar gebaut wird.

Zu Beginn bekamen wir im Sudhaus des ehemaligen Adambräus von Herrn  DI Lukasser viele interessante Eckdaten zu ATP, einem europaweit tätigem Planungsbüro mit Hauptsitz in Innsbruck, erklärt.  Des Weiteren wurde uns einiges über BIM (building information modelling) und über das Planen von Einkaufsläden erzählt.

Das im Jahre 1951 gegründete Büro ist mittlerweile das größte Planungsbüro Europas, und beschäftigt sich seit 1976 mit dem Prinzip der integralen Planung (sämtliche Bauwerke werden von betriebseignen Mitarbeitern im Bereich Architektur, Statik, Haustechnik usw. geplant und betreut). Darüber hinaus erfuhren wir Genaueres, was es mit dem Begriff BIM auf sich hat – alle beteiligten Planer modellieren an einem digitalen Gebäude, das exakt dem Gebäude in der Wirklichkeit entspricht, am Computer. Außerdem stecken sämtliche Informationen eines jeden Bauteils im Bauteil selbst, weswegen z.B. das Beschriften diverser Bauteile (z.B. Durchbrüche und Schlitze) nicht mehr nötig ist, da die Information automatisch erstellt wird.

Da wir derzeit in Gebäudelehre Läden und Märkte behandeln, bekamen wir noch einen kleinen Einblick in die von ATP geplanten Märkte und genauere Informationen bezüglich des neu entstehenden Sparmarktes in Imst.

Ausgestattet mit einer leckeren Jause fuhren wir mit dem Bus (beides von ATP organisiert) zur Baustelle nach Imst, wo wir den Rohbau besichtigen konnten.

Der zukünftige Ladehof des Supermarktes war der Beginn unserer Tour durch die Baustelle. Aufgrund der großen Stützweiten von bis zu 20 Metern, musste die Deckenbewehrung vorgespannt werden. Um den Wärmeschutz und den Brandschutz im Ladehof zu gewährleisten, wurden die Decke und Unterzüge mit

Protelith verkleidet bzw. wird das Material bereits in die Schalung eingelegt.

Mit unserer Führung ging es dann im Erdgeschoß weiter, wo gerade die Zimmerer die Holzträger aus Brettschichtholz auf die Betonsäulen befestigten. Das Hauptdach des Interspar soll luftig und leicht erscheinen. Mit den großen Spannweiten und den ca. 1m hohen unterspannten BSH Trägern wirkt die Konstruktion jetzt schon sehr leicht. Gedeckt wird das Dach mit einer sogenannten Holorip-Decke, eine Art Trapezblechdecke mit Aufbeton.

Um das Gewicht der ca. 13 t schweren Geräte der Kühl-, Klima- und Lüftungsanlage aufnehmen zu können wurde ein Bereich des Daches betoniert. Herr Linser, der Bauleiter, erklärte uns des Weiteren wie eine Bauteilaktivierung ausgeführt wird. Einfach gesagt, werden Heizschlangen in den 30 cm starken Beton eingelegt, natürlich tief genug (ca. 15cm), um sie später bei der Montage von Regalen und dgl. nicht zu beschädigen.

Als wir im zukünftigen Spar-Restaurant angekommen waren, wurde uns der Grund für die Fußbodenabsenkung erklärt – durch die vielen Elektro- und Sanitärleitungen, die im Fußboden verlegt werden müssen, ist eine größere Höhe der Schüttung erforderlich, in dem die Leitungen verlegt werden können. Im Bereich der zukünftigen Kühlboxen wurden die  Leitungen im Beton verlegt, um die Entstehung von möglichen Kaltluftseen entgegenzuwirken – hier wurde die sogenannte Bauteilaktivierung ausgeführt.

Nach unserer Tour durch die Baustelle standen uns der Bauleiter und Frau DI Friedrich vom Büro ATP Rede und Antwort. Das war das Ende eines sehr interessanten und informativen Nachmittags.

 

Benjamin Zauner

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