Floorball-Auswahl erneut makellos!

Am 9. April 2024 war es wieder soweit: Die HTL Bau und Design als Serienmeister bestätigte in ihrer Spezialdisziplin auf beeindruckende Art und Weise ihre Vormachtstellung bei der Landesmeisterschaft Floorball Oberstufe und lieferte mit 5 Siegen in ebenso vielen Partien ergebnistechnisch einmal mehr das Maximum ab!

Da sich bei der Zusammenstellung des Kaders gegenüber dem Vorjahr nur wenig geändert hatte, konnte der Coach wieder auf seine Schlüsselkräfte mit Vereinsspieler Lukas Burtscher an der Spitze zurückgreifen. Austragungsort für diese Form des Hallenhockeys (Kleinfeld etwa 22 x 12 m mit flacher Bande rundherum, winzige Tore in über 2 m Abstand zur Begrenzung mit einem nur wenig größeren Schutzraum davor) war wie eigentlich immer die Dreifachhalle des BRG Innsbruck West als Heimstätte eines Floorball Vereins. Mit insgesamt 6 Teilnehmern bei den Burschen wurde eine Einfachrunde (jeder gegen jeden) mit einer Matchzeit von 1 x 13 Minuten abgewickelt. Jedes Team durfte 4 Feldspieler (ohne Goalie) einsetzen, die sich nach Lust und Laune allesamt wie ein Wall vor der eigenen verbotenen Zone aufbauen konnten. Daher ist es unter solchen Voraussetzungen noch lange nicht ausgemacht, ob tatsächlich auch die spielstärkste Mannschaft das Titelrennen für sich entscheidet. Es bedarf nämlich neben Schusshärte und Zielgenauigkeit ebenso eine Portion Glück, um den leichten Lochball vorbei an zahlreichen Körperteilen in den gegnerischen Maschen unterzubringen. Leider hatten unsere Jungs durch die Bank (bis auf eine Ausnahme) an diesem Tag ihr Visier nicht sonderlich genau eingestellt, was sich wie ein roter Faden durch das gesamte Turnier zog.

Zum Auftakt bekam es die neuerlich als das weiße Ballett einlaufende HTL-Truppe mit der jüngeren Auswahl des BG/BRG Reithmannstraße zu tun, die mit ihrer statischen Spielweise den Titelverteidiger zwar überhaupt nicht zu gefährden vermochte, aber immerhin so einschläferte, um nicht in ein Debakel zu schlittern. In einer einseitigen Partie eröffnete Burtscher den Torreigen, Simonek legte wenig später nach, mit Todoric und Unterrainer konnten sich schließlich auch Neulinge in die Schützenliste eintragen. Der umtriebige Burtscher hätte sich gern noch weitere Erfolgserlebnisse anrechnen lassen, doch war ihm die kleinliche Spielleiterin nicht wohlgesonnen: Zuerst annullierte sie einen Treffer wegen angeblichen Übertritts in den Torraum, bald darauf unterband sie den Vorteil für den ungehindert auf den leeren Kasten ziehenden Torjäger mit einem voreiligen Foulpfiff. Somit war der 4:0-Endstand für den Betreuer, der sich mehr Elan und Tempo gewünscht hätte, ein bescheidenes Ergebnis, auch wenn seine Schützlinge zumindest die Pflicht erfüllt hatten.

Glücklicherweise war der nächste Widersacher in Gestalt der HAK Lienz aus einem anderen Holz geschnitzt: Im Gegensatz zu den Vorjahren waren die Osttiroler mit einer jungen und agilen Truppe aufmarschiert, die unsere Burschen nötigte, vom Start weg einen Zahn zuzulegen. Da sich die forschen Handelsakademiker nicht eimauerten und munter vorstürmten, hatte der Rekordmeister natürlich wesentlich mehr Platz, um seine technische und taktische Überlegenheit zur Geltung zu bringen. Nach der schon etwas glücklichen Führung, als nach einem Querpass vor das gegnerische Gehäuse die Lienzer selbst das Bällchen ins eigene Netz beförderten, bauten die Favoriten ihren Vorsprung durch Burtscher mit einem Zweierpack sowie Todoric sukzessive aus. Locker hätte es noch ein weiteres Törchen in die Wertung schaffen können, wenn nach einer Steilvorlage von Burtscher tief aus der eigenen Hälfte der vor dem HAK-Kasten lauernde Simonek nicht zu gierig gewesen wäre, in der verbotenen Zone das kleine Spielgerät zu berühren. So blieb es bei einem (immer noch) klaren 4:0-Erfolg, der bereits mehr Aufwand erfordert hatte.

Im dritten Match wartete mit der HBLA Innsbruck West der wohl leichteste und zugleich (mit Abstand) lautstärkste Gegner. Unsere Jungs schnürten die planlos auftretenden Herausforderer von Beginn an in deren Hälfte ein und erzielten eigentlich mühelos Treffer um Treffer. Zuerst war der bis dahin eher untergetauchte Haaser an der Reihe, dann fand ein Weitschuss von Defensivmeister Haberl den Weg in die Maschen, ehe Burtscher mit einem weiteren Doppelschlag, die Gegenspieler selbst mit einem Eigentor sowie Todoric das halbe Dutzend voll machten. In der Schlussphase stellten die Bautechniker allerdings den Betrieb mehr oder weniger ein und ermöglichten durch nicht mehr sichtbare Verteidigungsarbeit den Lokalrivalen den unerwarteten Ehrentreffer, welchen diese wie einen Sieg feierten. Da wegen fehlenden Nachdrucks die weiteren Angriffsbemühungen ebenso versandeten, blieb es in Anbetracht der Kräfteverhältnisse beim bescheidenen Resultat von 6:1, mit dem die Widersacher wahrlich gut bedient waren.

In den beiden folgenden Auseinandersetzungen mit den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Teams der HAK Hall sowie des BG/BRG Reithmannstraße I, die sich in der Eröffnungsrunde mit einem Unentschieden getrennt hatten, musste dann die Entscheidung im Titelrennen fallen. Daher hätte es hinsichtlich einer nicht ganz auszuschließenden Punktegleichheit keinesfalls geschadet, die vorigen Kontrahenten noch höher abzufertigen. In der vierten Partie gegen die Handelsakademiker waren unsere Burschen tatsächlich viel mehr gefordert, zumal auf der Gegenseite auch ein vorzüglicher Vereinsspieler (interessanterweise ein Klubkamerad von Burtscher) stand. So dauerte es einige Zeit, bis die nun heiß laufende Torfabrik ihre (weißen) Farben in Führung brachte, um wenig später in unnachahmlicher Manier (Dribbling und gezielter Abschluss) diese auszubauen. Aber die Haller ließen sich davon nicht beeindrucken und schafften durch ihren Spitzenmann im zweiten Anlauf (den ersten Versuch hatte der allgegenwärtige Burtscher noch großartig geblockt) sogar den Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es allerdings bis zum Abpfiff nicht, weil die HTL-Formation in ihrer eigenen Hälfte diesmal fehlerlos agierte und kaum etwas zuließ. Somit war der knappe 2:1-Sieg in trockenen Tüchern und schon ein Remis in der letzten Begegnung ausreichend für die oberste Stufe auf dem Treppchen.

Indes hatten im fünften (und letzten) Match die stocktechnisch beschlagenen „Reithmänner“ ebenso Vereinsakteure aufzubieten, die jedoch bezüglich Spritzigkeit und Wendigkeit den anderen nicht das Wasser reichen konnten. Dennoch sollten diese Widersacher mit ihren Schusskünsten unseren Jungs einige Sorgen bereiten. Immerhin zeigte der lange unter den Erwartungen gebliebene Haaser sein Können auf, indem er nach wenigen Minuten von hinter dem feindlichen Gehäuse mit einem genialen Zuspiel den vorpreschenden Burtscher bediente, der die Kugel aus wenigen Metern direkt ins Netz jagte. Die Freude darüber war aber nur von kurzer Dauer, als ein Gegenspieler von der Mittellinie mit einem sensationellen Geschoss aus der Drehung den Lochball unter die Querlatte der HTL-Kiste versenkte. Daraufhin ließ Haaser einen nicht minder spektakulären Treffer folgen, indem er eine Vorlage aus spitzem Winkel nahe der Seitenbande sofort in die Maschen der verblüfften Gymnasiasten knallte. Jetzt schien die Angelegenheit in den gewohnten Bahnen zu verlaufen, doch der bis zu diesem Zeitpunkt so verlässliche Haberl wollte offenbar für noch mehr Spannung sorgen, als er eine gefühlte Ewigkeit Zeit hatte, völlig ohne Druck das Bällchen zu passen oder aus dem Gefahrenbereich zu befördern. Stattdessen legte er es zum Entsetzen von Coach und Wechselbank einem Widersacher ideal auf, der aus einem guten Meter nur mehr ins leere Gehäuse einzuschieben brauchte. Aber da gab es ja noch einen unermüdlichen Burtscher, der mit einer glänzenden Einzelleistung für die erneute Führung sorgte. Und wieder gelang wenig später den hartnäckigen „Reithmännern“ mit einem fulminanten Fernschuss der nicht mehr für möglich gehaltene nächste Ausgleich. Das letzte Wort sprach jedoch knapp vor Anbruch der letzten Minute der überragende Burtscher (wer sonst?), indem er einmal mehr durch die gegnerischen Reihen tanzte und mit einem herrlichen Weitschuss den 4:3-Endstand besiegelte.

Wie im Vorjahr war auch heuer die HTL-Auswahl mit dem Punktemaximum das Maß aller Dinge, wenn auch die Konkurrenz nicht geschlafen hat und offensichtlich näher gerückt ist. Trotzdem besteht ebenso beim Serienmeister noch Luft nach oben, wenn die einberufenen Akteure zumindest ihre Normalform unter Beweis stellen. Da der größte Teil des Kaders noch länger einsatzberechtigt sein wird und darüber hinaus die eine oder andere Spitzenkraft am Ufer steht, sieht es für die Zukunft jedenfalls so aus, die Vormachtstellung im Floorball eine längere Weile innezuhalten. Dazu werden sicherlich die erstmals aufgebotenen Spieler beitragen, die in diesem Turnier zu überzeugen vermochten und sich noch steigern werden. Wesentlichen Anteil bei der Titelverteidigung hatten zwei Mannschaftsstützen, die in den Schnittpartien dauernd auf dem Parkett standen: Jakob Haberl, der bis auf einen kapitalen Aussetzer den Laden hinten mustergültig zusammenhielt, sowie Lukas Burtscher, der als Dreh- und Angelpunkt im Aufbau sowie zusätzlich als gnadenloser Vollstrecker im Angriff glänzte. Er hinterließ neuerlich in jeder Begegnung meist mehrmals seine Visitenkarte im gegnerischen Kasten (insgesamt 10 Stück!) und zeichnete damit allein für die Hälfte aller Tore verantwortlich (von mehreren Vorlagen noch abgesehen). Da muss sich jeder Betreuer mehr als glücklich schätzen, einen solchen Könner in den eigenen Reihen zu haben!

Mannschaftsfoto

Stehend v. l.: Valentin Unterrainer (2aHBT), Paul Michaeler (3bHBT), Jakob Haberl (3bHBT), Lukas Haaser (5dHBT), Prof. Charlie Bodner.

Hockend v. l.: Dominik Todoric (2aHBT), Vitus Simonek (2bHBT), Lukas Burtscher (2bHBT).