Fußball-Auswahl 2024 im Spitzenfeld!

In aussichtsreicher Besetzung stellte sich die HTL Bau und Design am 8. Mai der starken Konkurrenz bei der Landesmeisterschaft der Höheren Schulen auf dem Feld, um ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitzureden. Nach der Vorrunde war die Truppe als ungeschlagener Gruppenzweiter mit 2 Siegen und 2 Unentschieden noch voll im Plansoll, doch verließen sie anschließend im Halbfinale die Kräfte, um dann im Spiel um Rang 3 endgültig zu zerbröckeln.

Da sich heuer genau 10 Teilnehmer in der Innsbrucker Wiesengasse versammelten, fand der Bewerb in 2 Gruppen mit 5 Teams statt (Spielzeit: 25 Minuten je Partie), wobei sich unsere Jungs in Block B namhaften und unangenehmen Herausforderern zu stellen hatten. Wegen der widrigen Witterungs- und Platzverhältnisse mussten sie allerdings statt des gewünschten Naturrasens mit einem schmalen Kunstgeläuf neben dem Tivoli-Stadion vorliebnehmen. Dafür standen bis auf den verletzten Jakob Haller die meisten der gewünschten Akteure zur Verfügung, wenn auch nicht alle vor Gesundheit und Fitness strotzten.

Im Gegensatz zu früheren Jahren wartete diesmal mit dem BRG Innsbruck West zum Auftakt gleich ein schwerer Brocken auf die HTL-Elf, der unsere Burschen vom Anpfiff weg gehörig unter Druck setzte und in deren Hälfte förmlich einschnürte. Mit Geschick und etwas Glück überstanden sie jedoch diese Drangphase unbeschadet, um plötzlich selbst zur bis dahin größten Möglichkeit zu kommen: Da die bedingungslos stürmenden Gymnasiasten geschlossen zu weit aufgerückt waren, hatte nach einem Befreiungsschlag Kenan Vukovic freie Bahn von der Mittellinie auf das feindliche Gehäuse, schob aber die Kugel am Keeper und am rechten Eck vorbei. Auf einmal war das Match ein offener Schlagabtausch, denn nur wenig später vollendete Paul Stix eine herrliche Kombination über die linke Seite nach einer idealen Vorlage von Dennis Softic zum Führungstreffer. Leider verabsäumten es die Bautechniker, weitere Gegenstöße optimal auszuspielen und nachzulegen, sodass dem stets anrennenden BRG in den Schlussminuten mit Dusel (abseitsverdächtige Position des Torschützen) noch der Ausgleich glückte. Trotzdem war Coach Bodner mit dem letztlich leistungsgerechten 1:1 und der Vorstellung seiner Mannschaft vom Torhüter bis zu den Stürmern sehr zufrieden und für die kommenden Begegnungen überaus zuversichtlich.

Dem war indes nicht so, denn die HAK Lienz als zweiter Gegner machte mit einer disziplinierten Spielweise unseren Jungs das Leben äußerst schwer. Zwar störten die Osttiroler sie nicht so früh im Aufbau, stellten jedoch spätestens ab der Mittellinie beinahe sämtliche Passwege zu, um sämtliche HTL-Angriffe schon im Keim zu ersticken. Mangelnde Anspielstationen und einige vermeidbare Abspielfehler verhinderten das Herausarbeiten jeglicher Torchancen, wodurch für die noch beste Gelegenheit eine Standardsituation herhalten musste: Nach einem sauberen Eckstoß durch Stix von der linken Seite verfehlte der Kopfball des aufgerückten Recep Gündogdu knapp den gegnerischen Kasten. Da aber die Lienzer ebenso nicht zwingend im und vor dem Strafraum der Innsbrucker zum Abschluss kamen, trennten sich beide Teams beim Abpfiff mit einer Nullnummer bzw. verdienten Punkteteilung.

Nun war definitiv der erste „Dreier“ gefragt, der in der dritten Auseinandersetzung mit der HAK Hall endlich zu gelingen hatte. Bereits in den ersten Minuten musste eigentlich der unbehelligt vor dem gegnerischen Schlussmann auftauchende Okan Kahraman seine Farben Führung in bringen, doch gelang es ihm nicht, aus wenigen Metern das Leder an diesem vorbei in den Maschen zu versenken. Dafür „büßte“ der Aufbauläufer sein Versagen mit einer schmerzhaften Ballberührung, woraufhin er sogar nicht mehr weitermachen konnte und ausgewechselt wurde. Nur wenig später allerdings schlug erstmals der umtriebige Vitus Simonek zu: Nach einem verunglückten Freistoß durch Stix auf halbrechts in den Rücken von Vukovic verlängerte dieser unkontrolliert die Kugel in den Sechzehner, wo auf einmal der linke Flügelstürmer auftauchte und mit einem Flachschuss ins linke Eck einnetzte. Bald darauf schloss derselbe Angreifer einen schönen Angriff über den rechten Flügel in ähnlicher Manier erfolgreich ab. Wieder kurz danach wurde der in den Haller Strafraum eingedrungene Paul Junker durch einen ungestümen Widersacher unsanft von den Beinen geholt, worauf es sich Simonek (natürlich!) nicht nehmen ließ, den fälligen Foulelfer sicher zu verwandeln und damit einen lupenreinen Hattrick zu markieren. Bedauerlicherweise war dann der Torjäger bei seinen folgenden Alleingängen zu gierig auf weitere Glücksgefühle, als wollte er mit dem Kopf durch die Wand, statt das Spielgerät seinen unbedrängten Mitstreitern zu servieren. Dennoch war mit Ende der Partie ein klarer 3:0-Sieg über den alten Erzrivalen in trockenen Tüchern, womit im vierten und letzten Match der Vorrunde ein einfacher Erfolg (wie auch immer er zustande kommen sollte!) gegen das bis dahin punktelose Schlusslicht HAK Schwaz reichte, um laut Marschtabelle ins Halbfinale (als Gruppenzweiter) einzuziehen.

Dieses Vorhaben entwickelte sich aber zu einem Paradebeispiel dafür, wie man sich das Leben selbst schwer machen kann. Nach einer holprigen Startphase mit vielen Leerläufen stürmten die glänzend kombinierenden Stix und Vukovic in den feindlichen Sechzehner vor, um sich dann solange das Bällchen zuzuschieben, bis Zweiterer vor dem vermeintlichen Treffer eindeutig im Abseits stand. Etwas später wurden Betreuer und Ersatzbank endlich erlöst, als der auf der rechten Seite durchgebrochene Vukovic mit einem Stanglpass den mitgelaufenen Junker glänzend bediente, welcher das Leder nur mehr vom Fünfer über die Torlinie zu drücken brauchte. Ärgerlicherweise verabsäumten es unsere Burschen in der Folge, klare Verhältnisse zu schaffen und den Vorsprung auszubauen. Den Höhepunkt des Scheiterns bildete ein wahres Kunststück von Stix, nachdem ihm der diesmal bei einem Solo uneigennützige Simonek die Kugel einschussbereit aufgelegt hatte. Der Flügelflitzer schaffte es von der Torraumlinie, den in der rechten Ecke befindlichen Goalie noch am Arm zu treffen, statt in das zum größten Teil leere Gehäuse zu ballern. Da die Unterländer nicht gewillt waren, sich so ohne weiteres abschießen zu lassen, und sich hartnäckig um den Ausgleich bemühten, entwickelte sich eine eigentlich überflüssige Zitterpartie, welche sich die HTL-Elf selbst eingebrockt hatte. Knapp vor dem Abpfiff konnte Linksverteidiger Simon Schober wirklich im letzten Moment einen enteilten Gegenspieler unmittelbar vor der Strafraumgrenze gerade noch stoppen, doch in den Augen des Schiedsrichters mit unlauteren Mitteln, der prompt den verdutzten Außendecker vom Platz stellte. Wenigstens waren die Schwazer zu ungefährlich, um aus dem anschließenden Freistoß irgendein Kapital zu schlagen, wodurch der minimale Gewinn und das erste Etappenziel in den Büchern stand.

Wie sich allerdings bald herausstellen sollte, war der Preis für das Weiterkommen letztlich (zu) hoch. Als hätte die Truppe ein unerklärlicher Zer- und Verfall eingeholt, meldeten sich gleich mehrere Akteure (darunter Leistungsträger!), entweder nur mehr beschränkt oder gar nicht mehr einsatzfähig zu sein. So war es bald eine Wissenschaft, im Kreuzspiel gegen den Ersten der anderen Gruppe eine halbwegs noch funktionierende Startformation aufzubieten. Immerhin war die HAK Innsbruck nicht darauf aus, die geschlauchten Bautechniker hoch anzupressen. Vielmehr war sie darauf bedacht, das Spiel zu kontrollieren und den Gegner möglichst weit vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. So plätscherte das Geschehen eine Weile eher gemächlich vor sich hin, bis etwa zur Mitte der Matchzeit der bis dahin so verlässliche und zweikampfstarke Innenverteidiger Mert Asik plötzlich auf die Idee kam, seinen Torhüter mit einer scharfen Rückgabe zu testen. Zum Erstaunen sämtlicher Aktiver und Zuschauer legte er zwischen linkem Strafraumeck und Seitenlinie mit einem Widersacher im Genick eine blitzartige Drehung um 180 Grad hin und feuerte das Leder halbhoch in Richtung eigenen Kasten. Der relativ weit davorstehende Luis Perzl konnte beim besten Willen damit nicht rechnen, worauf das Spielgerät an ihm vorbeizischte und zu allem Überdruss im Netz landete. Nach diesem Selbstfaller war freilich die Moral der ohnehin offensiv nicht vorhandenen HTL-Truppe endgültig am Boden, die Handelsakademiker bauten in der Folge ihre Führung noch locker um zwei weitere Treffer aus.

Mit dieser doch schmerzlichen 0:3-Pleite vergrößerte sich geradezu zwangsläufig das Lazarett in den eigenen Reihen, sodass in der gleich folgenden Partie um Rang 3 gegen den Titelverteidiger HAK Telfs eine Verlegenheitself das Spielfeld betrat. So durfte der davor bereits länger geschonte Abwehrrecke Gündogdu in vorderster Front wirken, während Offensivkraft Simonek als rechter Außendecker aushalf. Leider begann das Treffen mit einem bösen Knalleffekt, als die Oberländer mit dem ersten Angriff nach nicht einmal einer Umdrehung des Sekundenzeigers sehenswert das 1:0 erzielten (Kracher aus 18 m in den rechten Winkel). Auch wenn sich unsere Jungs zumindest ansatzweise bemühten, es dem Gegner nicht allzu leicht zu machen, schlug es zunächst zweimal im HTL-Gehäuse ein, ehe es die Telfer wahrhaft zu locker angingen und im eigenen Strafraum dem überraschten Gündogdu die Kugel regelrecht zum Ehrentreffer servierten. Dieser konnte aber die milde Gabe nicht nützen, weil er nicht gleich abdrückte, sondern den Torwart umkurven wollte und dann an diesem noch hängenblieb. Nachdem der bedauernswerte Keeper David Steiner ein weiteres Gegentörchen kassieren musste, langte nach Vorarbeit des unermüdlichen Vukovic der neue Sturmtank wider Erwarten im zweiten Anlauf zu, indem er ansatzlos aus halblinker Position vom Sechzehner abzog und das Leder flach im kurzen Eck unterbrachte. Den Endstand fixierten indes die überlegenen Oberländer, wodurch die gebeutelten Bautechniker eine deftige 1:5-Klatsche zu verdauen hatten. Neuer Landesmeister wurde übrigens das BRG Innsbruck West (in der Au), welches sich im Halbfinale denkbar knapp gegen seinen Vorgänger durchgesetzt hatte (1:1 nach regulärer Spielzeit, 4:3 im Elferschießen) und im Endspiel die HAK Innsbruck mit 2:0 bezwang.

Das Fazit zum diesjährigen Auftritt der Fußball-Elite fällt leicht zwiespältig aus: In der Vorrunde konnten die meisten Akteure ihr Können wenigstens phasenweise voll unter Beweis stellen und mit sämtlichen Herausforderern sowohl athletisch als auch spielerisch (mehr als wie) mithalten. Doch in der Entscheidung fehlte es an der nötigen Energie, weil mehrere Spieler entweder nach längerer Zwangspause noch nicht voll im Saft standen oder gerade erst von einer Verletzung zurückgekehrt waren. Immerhin ist für die kommende Saison eine weitere Steigerung zu erwarten, wenn zum einen das spielberechtigte Aufgebot hoffentlich geschlossen sich bester Gesundheit erfreut und zum anderen die Konkurrenz durch die unvermeidlichen Abgänge aus Altersgründen Federn lassen muss. Der Großteil des heurigen Kaders wird 2025 zur Verfügung stehen und in allen Belangen (Durchsetzungsvermögen, Spielverständnis, Erfahrung, Ausdauer) noch gereifter erscheinen. Zum Abschluss sei vor allem denjenigen Burschen Lob und Dank ausgesprochen, die entweder ohne Pause sämtliche Partien bestritten oder bis zum bitteren Ende durchgehalten haben!

Hintere Reihe v. l.: Recep Gündogdu (4aHBT), Fabian Eller (4dHBT), Kenan Vukovic (3aHBT), Marian Welzenberger (3aHBT), Jakob Knoflach (3bHBT), Simon Wechselberger (2cHBT), Simon Schober (2cHBT).

Vordere Reihe v. l.: Okan Kahraman (3bHBT), Dennis Softic (4aHBT), Jakob Haberl (3bHBT), Vitus Simonek (3bHBT), Paul Stix (4cHBT), Mert Asik (3dHBT), Luis Perzl (4cHBT), David Steiner (4dHBT), Paul Junker (2bHBT).