Futsal-Auswahl mit viel Licht, aber auch einigem Schatten!

Nach dem unvermeidlichen Abtreten der letztjährigen Spitzenkräfte aus dem 5. Jahrgang wollten ihre jungen Nachfolger deren Erbe antreten und im Titelkampf neuerlich kräftig mitmischen. In der Vorrunde lieferten sie tatsächlich mit fulminanten Kantersiegen über (zugegebenermaßen) eher leichte Herausforderer eine beeindruckende Vorstellung, doch in der Zwischenrunde gegen eine körperbetonte und spielstarke Konkurrenz vermochten sie sich nicht mehr durchzusetzen, um dann am Schluss vollends auseinanderzubrechen!

Im Gegensatz zum Vorjahr sollten heuer 12 Mannschaften in 3 Gruppen zu je 4 Teams mit der üblichen Spielzeit (1 x 15 Minuten) den Bewerb bestreiten. Da indes mit der HAK Lienz wenige Tage zuvor ein Teilnehmer ersatzlos ausgefallen war, hatten die HTL-Kicker in Block C einen Widersacher weniger vor der Brust, woraufhin die Turnierleitung für diese Gruppe eine Hin- und Rückrunde bei leicht verkürzter Matchzeit (1 x 12 Minuten) verordnete. Insgesamt blieb der sonst geplante Ablauf bestehen, wobei jeweils der Erste und Zweite eine Runde weiterkamen, um hier in 2 Blöcken die Finalplätze auszuspielen. Als bewährter Austragungsort der Veranstaltung diente einmal mehr die moderne Halle des Schulzentrums Ost in Schwaz. Bevor unsere Jungs in Aktion traten, schafften in den Gruppen A und B mit der HAK Hall und der HAK Schwaz sowie der HAK Innsbruck und der HTL Jenbach mehr oder weniger die üblichen Verdächtigen den Aufstieg.

Dank günstiger Auslosung bekamen es die Bautechniker zum Auftakt mit einem Neuling auf dem Parkett in Gestalt der HBLA Innsbruck zu tun. Nach einem etwas holprigen Start brachten sie dann bald ihre überlegene Klasse zur Geltung, um in z. T. herrlichen Kombinationen den überforderten Gegner förmlich zu zerlegen und durch Treffer von Kahraman, Junker, Simonek, Wechselberger und Welzenberger mit 5:0 abzufertigen. Die zweite Partie gegen die HAK Imst war ein Spiegelbild der ersten: Die Oberländer wurden vom Anpfiff weg in die Defensive gedrängt und schließlich nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen, wie der eindrucksvolle 6:0-Endstand nach Toren von Welzenberger, Schober, Stix, Simonek, Asik und Kahraman untermauert. Da dieselben Widersacher nochmals zu bekämpfen waren, schlich sich bei der fast gelangweilt wirkenden HTL-Truppe in beiden Rückspielen zumindest anfänglich der Schlendrian ein, als benötigte es einen lauten Weckruf in Form eines frühen Gegentreffers. Wenigstens riss der schnelle 0:1-Rückstand gegen die HBLA Innsbruck unsere Burschen sofort aus ihrer Lethargie, um innerhalb weniger Minuten das Match umzudrehen und letztlich durch Törchen von Welzenberger (2), Schober, Kahraman, Wechselberger und Simonek noch einen imponierenden 6:1-Triumph einzufahren. Die vierte Partie mit der HAK Imst begann wieder mit einem raschen Einschlag im HTL-Kasten, was den Favoriten endlich auf Trab brachte. Wenn auch in Spielaufbau und Chancenverwertung schon etwas mehr Sand im Getriebe war, reichte es dennoch dank der Doppelpacks von Stix und Junker zu einem lockeren 4:1-Erfolg.

Nach Erfüllung der Pflichtaufgabe „Gruppensieg“ ging es nun in der Zwischenrunde erst richtig zur Sache, weil hier mit der HAK Schwaz sowie der HAK Innsbruck die wirklich schweren Kaliber warteten. Zuerst trafen die Gastgeber auf ihre Innsbrucker Genossen und behielten nach hartem Kampf mit 2:0 die Oberhand. Dann stieg die HTL-Auswahl ins Geschehen ein, um in ihrem ersten Match die siegreichen Hausherren zu bekämpfen. Dafür schickte Betreuer Bodner seine erfahrenen Kräfte als Startformation auf das Feld (Asik, Kahraman und Simonek waren bereits vor einem Jahr im Aufgebot), auch wenn es sich andere Akteure wie Schober und Welzenberger ebenso verdient hätten. Leider konnten sich unsere Jungs von Beginn an nie so recht mit der rustikalen Gangart der Unterländer anfreunden und in einen Spielfluss kommen, vielmehr war es ein zähes Ringen um jeden Quadratmeter zwischen den beiden Strafräumen. Dabei gerieten die Bautechniker unglücklich in Rückstand, als ein verdeckter Weitschuss zwischen vielen Beinpaaren hindurch den Weg ins Netz fand. Jetzt waren sie spielerisch noch mehr gefordert, eine Lücke durch die gegnerische Abwehr zu finden, was aber trotz mehrerer Wechsel kaum gelingen wollte. Im Gegenteil: Nach einem schwerwiegenden Fehler in der Zuordnung stand auf einmal ein Schwazer völlig blank vor dem HTL-Gehäuse, um mühelos die Kugel in den Maschen unterzubringen. Trotzdem ließen unsere Burschen die Köpfe nicht hängen und schafften wenig später durch den unermüdlichen Simonek, der mit letztem Einsatz das Leder am Keeper regelrecht vorbeiwürgte, den mehr als verdienten Anschlusstreffer. Weitere zwingende Gelegenheiten für die verzweifelt anrennenden Innsbrucker blieben jedoch aus, während die Gastgeber mit viel Raum einen Gegenstoß zum 3:1-Endstand abschlossen.

Da nun die HAK Schwaz vorzeitig als Finalist feststand, durften sich die beiden Innsbrucker Erzrivalen untereinander ausmachen, wer wenigstens das Endspiel um Rang 3 bestreiten sollte. Dabei hätte unseren Jungs auch ein Unentschieden gereicht, was aber schon nach wenigen Minuten über den Haufen geworfen wurde, als sich die Handelsakademiker beinahe mühelos durch eine plötzlich verunsicherte und ungeordnete HTL-Verteidigung kombinierten und einen komfortablen Vorsprung herausschossen. Damit ging bedauerlicherweise bei einigen Akteuren die Einstellung endgültig flöten, indem sie nach Ballverlust die noch vorhandenen Abwehrkräfte einschließlich des bemitleidenswerten Goalies schmählich im Stich ließen und den Sprint zurück ein ums andere Mal verweigerten. Zwangsläufig kassierte die löchrige Truppe Einschlag um Einschlag, um letztlich mit 0:8 arg unter die Räder zu kommen. Einziger Lichtblick war in Unterzahl das Ehrentor des ganz spät eingetauschten Knoflach mit dem Ertönen der Sirene, was bestenfalls für den Schützen eine kleine Befriedigung darstellt. Mit solch einem leblosen Auftritt und dem daraus folgenden Debakel konnte der angesäuerte Coach selbstverständlich überhaupt nicht zufrieden sein, weil es schlicht und ergreifend nur peinlich ist, bei einer drohenden Abfuhr keine Ehre zu zeigen und sich ohne vernünftige Gegenwehr abschlachten zu lassen. Die HAK Schwaz konnte übrigens den Titel in einem dramatischen Duell mit der HAK Hall (1:1 nach regulärer Spielzeit) erst durch ein 3:2 im Strafstoßschießen verteidigen.

Ungeachtet des unrühmlichen Ausgangs in der letzten Begegnung hat die junge Auswahl (kein einziger Spieler aus einer 5. Klasse!) ihr reichliches Können angemessen unter Beweis gestellt. Beide Torhüter, die sich ihre Einsätze gerecht aufteilten, vermochten voll zu überzeugen. Ebenso zeigten die neuen Akteure auf dem Feld (wenigstens phasenweise) auf, was in ihnen steckt. Zu guter Letzt kann und wird sich die gesamte Truppe mit besserer körperlicher Beschaffenheit, mehr Durchschlagskraft, Reife und Erfahrung im nächsten Jahr rehabilitieren. Dazu können sogar noch absolute Spitzenkräfte stoßen, die heuer entweder verletzt oder verhindert waren. Dann wird es auch sicher nicht mehr dazu kommen, frühzeitig ins Hintertreffen zu geraten und die Partie einfach abzuschenken. In dieser Beziehung ist nämlich unter gar keinen Umständen mit dem sonst sehr nachsichtigen Betreuer zu spaßen, der unverbesserliche Wiederholungstäter gnadenlos aus dem Verkehr ziehen wird. Harmonie und gegenseitiges Abklatschen bei Erfolgen am laufenden Band ist zwar lobenswert, wahrer Teamgeist zeigt sich jedoch erst bei sich abzeichnenden Niederlagen, wenn man auch in aussichtslos scheinenden Momenten bereit ist, für die Mitstreiter und damit die gesamte Mannschaft wirklich alles aus sich herauszuholen!

 

Hintere Reihe v. l.: Simon Schober (2cHBT), Marian Welzenberger (3aHBT), Simon Wechselberger (2cHBT), Mert Asik (3dHBT), Jakob Knoflach (3bHBT).

Mittlere Reihe v. l.: Paul Junker (2bHBT), Okan Kahraman (3bHBT), Vitus Simonek (3bHBT), Paul Stix (4cHBT).

Vordere Reihe v. l.: Moritz Egger-Riedmüller (4cHBT), Luis Perzl (4cHBT).