Landesmeisterschaft Hallenfußball
Futsal-Auswahl im Spitzenfeld!
Nach geschlagenen 3 Jahren war für die HTL-Kicker die Durststrecke endlich überstanden: Am 3. März 2023 durften sie wieder ihr Können bei der Fußballmeisterschaft der Oberstufe in der Halle (Handball-Feld 40 x 20 m mit den entsprechenden Toren ohne Banden) unter Beweis stellen. Und tatsächlich konnte die in glänzender Besetzung angetretene Abordnung die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen und sogar die beste Gesamtbilanz aller Teilnehmer vorweisen (4 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage). Leider handelten sich die Jungs ihre einzige Pleite ausgerechnet im Halbfinale ein, was später in der Endabrechnung den 3. Rang bedeutete.
Da aus organisatorischen Gründen das Feld der mitwirkenden Mannschaften auf 10 begrenzt war, wurde der Bewerb in 2 Blöcken mit je 5 Teams abgewickelt (Spielzeit: 1 x 15 Minuten). Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe machten sich dann untereinander den Einzug ins Finale aus, für die beiden Verlierer der Kreuzspiele gab es davor noch das Match um Rang 3. Austragungsort der Veranstaltung war dieses Mal ausschließlich die schöne Halle des Schulzentrums Ost in Schwaz. In Block A setzte sich ziemlich klar die HTL Jenbach durch, während es um Platz 2 ein regelrechtes Gerangel mit sage und schreibe 3 punktgleichen Mannschaften gab. Dabei hatte die HAK Schwaz dank der direkten Begegnungen untereinander das beste Ende für sich.
In Gruppe B bekamen es die Bautechniker zum Auftakt mit dem BORG Zillertal zu tun und taten sich die längste Zeit schwer, richtig in die Gänge zu kommen. Das Kombinationsspiel blieb lange nur Stückwerk, viele vermeidbare Abspielfehler pflasterten den Weg vor das gegnerische Gehäuse, die passenden Laufwege mussten erst gefunden werden. Nach einigen Minuten war sogar eine kurze Drangphase der jungen Herausforderer zu überstehen, schließlich setzte sich doch die höhere Klasse der Innsbrucker durch, indem Regisseur Ertugrul Yösavel seine Mitstreiter ideal bediente und diese in Gestalt von Beytullah Güngör bzw. Vitus Simonek die Kugel nur mehr in die leeren Maschen einzuschieben brauchten. Nach diesem noch holprigen 2:0-Pflichtsieg wartete das BRG Wörgl als nächster Gegner, der mit Fortdauer der Partie von einer wahren Angriffslawine überrollt wurde. Zwar ließen unsere Jungs die ersten „Sitzer“ noch aus, aber nach dem Führungstreffer durch Okan Kahraman brachen alle Dämme: Erst erhöhte der quirlige Simonek mit einem Doppelschlag auf 3:0, dann gelang einem entfesselten Oliver Weyer das unnachahmliche Kunststück, 5 Törchen (darunter ein paar Kunstwerke) in Folge zu erzielen!
Das dritte Match gegen die HAK Innsbruck sollte dagegen nicht mehr ein Schützenfest werden, weil hier die stärksten Teams des gesamten Turniers aufeinandertrafen. In einem hochklassigen Kampf auf Biegen und Brechen mit Möglichkeiten auf beiden Seiten entschied letztlich ein leichter Ballverlust das Duell der Dauerrivalen zugunsten der HTL-Kicker, als eine missratene Vorlage vor den Füßen Yösavels landete, der die Einladung dankend annahm, geradezu mühelos den Keeper umkurvte und das Leder im Netz versenkte. Daraufhin erhöhten die HAK-Akteure noch den Druck, doch Torhüter David Wimmer verhinderte mit gleich mehreren Großtaten einen Einschlag, wobei er wahrlich Kopf und Kragen riskierte, um seinen Kasten sauber zu halten. Mit diesem glücklichen 1:0-Erfolg standen unsere Jungs bereits vorzeitig als Gruppenerster fest und konnten eigentlich entspannt in die vierte (zugleich letzte) Partie der Vorrunde gehen. Hier leistete indes die HBLA Zell a. Z. vom Anpfiff weg hartnäckigen Widerstand, der die etwas sorglosen Bautechniker bald aus dem Rhythmus brachte. Auf einmal war im Spielaufbau viel Sand im Getriebe, weil sie sich in kleinen Scharmützeln mit ihren Widersachern aufrieben, statt die Kugel laufen zu lassen. Es kam allerdings noch schlimmer, als die Zillertaler innerhalb kürzester Zeit auf 0:2 davonzogen. Dennoch wollten sich die Burschen nicht geschlagen geben, aber erst der Tausch auf die erfahrenen Kräfte führte den Umschwung herbei, indem Yösavel und Weyer im Finish den Rückstand wenigstens egalisierten.
Im nun anstehenden Kreuzspiel gegen die HAK Schwaz wollte der Coach kein Risiko eingehen und schickte mit Mert Asik, Lorenz Huter, Oliver Weyer und Ertugrul Yösavel seine bis dahin stärksten Feldspieler auf das Parkett. Rein von der Papierform her sollte diese Hürde eigentlich locker zu überwinden sein, doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Denn die Hausherren waren gegenüber der Gruppenphase nicht mehr wiederzuerkennen und traten wie verwandelt als Spitzentruppe auf, die von Beginn an Ballsicherheit und Durchsetzungsvermögen versprühte. Vor allem der an vorderster Front wirbelnde Sturmtank war von der darauf nicht eingestellten HTL-Defensive kaum zu bändigen und am Abschluss zu hindern, was sich ergebnistechnisch nach nicht einmal 5 Minuten in einem albtraumhaften 0:3-Rückstand niederschlug. Nichtsdestotrotz ließen unsere Jungs die Köpfe nicht hängen und schnürten die Gastgeber so richtig ein, ohne allerdings gleich zwingende Gelegenheiten herauszuarbeiten. Zu allem Überdruss musste der bei einem Duell im Gesicht getroffene Weyer das Feld verlassen, aber der für ihn eingewechselte Simonek sorgte nur wenige Sekunden später nach feiner Vorarbeit von Yösavel für das erste Erfolgserlebnis und bald darauf in einer Einzelaktion sogar für den Anschlusstreffer! Jetzt war die Wende zum Greifen nah und der Ausgleich nur mehr eine Frage der Zeit, doch spielten die Bautechniker entweder ihre Angriffe nicht optimal zu Ende oder scheiterten am überragenden Goalie der Unterländer. In einem der ganz seltenen Gegenstöße brach geradezu zwangsläufig ein HAK-Angreifer durch und bezwang Schlussmann Maxi Unterkircher mit Maßarbeit (Flachschuss neben die Innenstange). Obwohl noch ein paar Minuten zu spielen waren, bedeutete dieser Einschlag den Sargnagel für noch vorhandene Titelträume. Zwar gab es ein verzweifeltes Anrennen, aber es fehlte einfach in den Aktionen die letzte Überzeugung, noch ein kleines Wunder wie zuvor vollbringen zu können.
Wenigstens war auf die unglückliche 2:4-Schlappe kaum Zeit, die eigenen Wunden zu lecken. Denn es galt gleich im Anschluss daran, das Match um Rang 3 gegen die HTL Jenbach zu bestreiten, die im ersten Halbfinale der HAK Innsbruck glatt mit 0:3 unterlegen war. Diesmal lief die Begegnung freilich wieder standesgemäß ab, vor allem als sich der gegnerische Keeper nach einem überharten Einstieg für 2 Minuten vom Platz verabschiedete und Torjäger Simonek noch in Überzahl seine Farben in Front brachte. Damit nicht genug ließ er nur wenig später einen weiteren Treffer folgen, woraufhin der Widerstand der Unterländer endgültig gebrochen war. In einer mehr oder weniger einseitigen Partie konnte sich später auch Abwehrrecke Asik in die Torschützenliste eintragen. Den Schlusspunkt zum 4:0 setzte Spielmacher Yösavel höchstselbst, als ihn die Jenbacher förmlich dazu einluden, unbehelligt mit dem Leder Richtung Gehäuse zu spazieren und gemütlich einzulochen. Der Endstand war allerdings auch ein Verdienst von Goalie Wimmer, der bei einem der wenigen Konter den drohenden Ehrentreffer noch mit der Birne entschärfte. Indessen schaffte die HAK Schwaz im Endspiel mit einem 2:1-Triumph über die HAK Innsbruck die nächste Sensation und kann sich nun als regierender Landesmeister feiern lassen.
Wenn auch unsere Auswahl nicht ganz ihr selbst gestecktes Ziel erreicht hat, als Titelträger von dannen zu ziehen, war ihr Auftritt ein würdiger und ehrenvoller. In den entscheidenden Momenten ist eben auch das bekannte Quäntchen Glück notwendig, für welche Mannschaft Zentimeter und Sekundenbruchteile den Ausschlag geben. An dieser Stelle bleibt lediglich die wehmütige Pflicht, den tragenden Säulen aus den 5. Klassen für ihren letzten Einsatz das verdiente Lob auszusprechen. Gewisse Akteure wie Edeltechniker Yösavel werden zwar kaum gleichwertig zu ersetzen sein, doch zeichnen sich in den jüngeren Jahrgängen schon Nachfolger ab, die ihnen zumindest annähernd das Wasser reichen können. Dank gebührt ebenso dem Fotografen Thomas Pedevilla (3bHBT), der die prächtigen Schnappschüsse für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat.
Mannschaftsfoto
Stehend v. l.: Ertugrul Yösavel (5aHBT), Okan Kahraman (2bHBT), Vitus Simonek (2bHBT), Mert Asik (3bHBT), Beytullah Güngör (5aHBT), Oliver Weyer (5aHBT), Lorenz Huter (5cHBT).
Knieend v. l.: David Wimmer (5cHBT), Maxi Unterkircher (5aHBT).
Nicht abgebildet: Kaan Eker (3bHBT).