Projektwoche der 3b Hochbau in Berlin

Vom 11. bis 14. April 2016 konnten 27 Schüler/innen und 2 Lehrer der 3bHBT fünf Tage in Berlin verbringen – was bleibt, sind viele Eindrücke einer pulsierenden, modernen Stadt, die Curry-Wurst und eine Hotel-Terrasse, die für die Klasse dazu diente, alle Eindrücke am Abend intensiv zu besprechen. Und wie immer in einer großen Stadt unterschätzt man die Entfernungen, die man schlussendlich zu Fuß tatsächlich zurücklegt.

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An- und Rückreise erfolgten mittels ICE direkt von Innsbruck nach Berlin. Nachdem auch unser Hotel direkt am Hauptbahnhof gelegen war, gestaltete sich die Reise als sehr unkompliziert. Der Zug war zwar in beiden Richtungen fast bis auf den letzten Platz gefüllt, dafür blieb im Zug viel Zeit für Spiele und Unterhaltung.
In Berlin angekommen startete gleich nach dem Einchecken im Hotel um 17:00 Uhr das Programm, in dem der neue Berliner Hauptbahnhof von Architekt Meinhard von Gerkan besichtigt wurde. Anschließend spazierten wir über das Reichstagsviertel zum Brandenburger Tor und weiter bis zum Potsdamer Platz, um zum ersten Mal einen Eindruck vom SonyCenter von Architekt Helmut Jahn zu bekommen.
Am Dienstag starteten wir mit einem Spaziergang durch den Park hinterm Kanzleramt bis zur österreichischen Botschaft von Hans Hollein. Eine schöne Erfahrung war der freundliche Empfang durch unsere Botschaftsmitarbeiter, als wir dort spontan um Einlass und eine kurze Besichtigung baten. Nachdem eigentlich der gleichzeitige Aufenthalt der österreichischen Außen- und Verteidigungsminister vom Botschafts-Personal zu betreuen war, ein umso größeres Danke an dieser Stelle für diese Flexibilität und Freundlichkeit, die wir erfahren durften.
Am Vorabend hielten wir beim Spaziergang zum Potsdamer Platz beim Denkmal für die ermordeten Roma und Sinti sowie bei der Shoa-Gedenkstätte inne, nicht wissend, welch bedrückenden Erzählungen wir aus den dunklen Jahren des Dritten Reiches wir am Dienstag in der Ausstellung „Topographie des Terrors“ noch mitnehmen würden. Mit dem neben dem Ausstellungsgebäude befindlichen ehemaligen Reichsluftfahrtsministeriums von NS-Architekt Albert Speer beschäftigten wir uns so auch architektonisch mit der NS-Zeit. Vor der Mittagspause kam es gedanklich dann für die Schüler noch zu einem großen Zeitsprung, indem wir uns direkt beim ehemaligen „Checkpoint Charly“ wieder der Geschichte der Trennung Berlins in die Besatzungszonen widmeten.
Später wurden zuerst bei einer Spreerundfahrt das neue Regierungsviertel und Berlin bis zur Museumsinsel von der Spree aus besichtigt, bevor wir dann am Abend eine von der Bundestags-Verwaltung eigens für uns organisierte Spezialführung für ausländische Gäste zum Thema „Reichstag und Architektur“ im Berliner Reichstag und den neu errichteten Nebengebäuden miterleben durften. Unsere Führerin konnte uns mit viel Wissen und auf eine sehr unterhaltsame, persönliche Art vom neuen Reichstag von Architekt Sir Norman Forster begeistern. Es war uns auch eine große Ehre, im Nebengebäude auf der oberen eigenen Abgeordneten-Brücke die Spree stehen zu dürfen.
Auch am Mittwoch stand einiges auf dem Programm: zuerst die Fahrt mit dem Zug zum alten Flughafen Berlin-Schönefeld mit dem vor Ort wunderbaren Eindruck eines heruntergekommen DDR-Bahnhofs. Von dort starteten wir zu einer Führung zum neuen Berliner Großflughafen Berlin-Brandenburg, welcher ebenfalls von Architekt Meinhard von Gerkan geplant wurde bzw. zur dortigen bald schon ewigen Baustelle. Viele Fragezeichen blieben bei dieser Besichtigung bzgl. Größe, Konzept, Umsetzung und Lage offen. Abwanderung, klar ersichtliche Baumängel, bereits in die Jahre gekommene Technik noch vor Betriebsstart, sehr kleine Gastronomie-Bereiche im zukünftigen Check-In-Bereich des Terminals waren ein großer Gegensatz zu den an den beiden ersten beiden Tagen gewonnen Eindrücken des architektonisch modernen Berlin. Die Rückfahrt mit einem kurzen Zwischenstopp am Alexander-Platz führte uns dann zum „Dokumentationszentrum Berliner Mauer“, wo uns ein weiterer Hotspot der spannenden und bedrückenden Geschichte dieser Stadt erklärt wurde.
Mittwochabend spazierten wir dann nochmals bis zum Potsdamer Platz, wobei wir bei einer Stadtführung per pedes im Botschaftsviertel Impressionen von den diplomatischen Vertretungen der USA, Russland, Großbritanniens und Frankreichs und den namhaften Architekten hinter diesen neu gestalteten Gebäuden bekamen.
Am Donnerstag wurde in zwei Gruppen das von Architekt David Chipperfield mit größter Behutsamkeit wieder aufgebaute „Neue Museum“ auf der Museumsinsel besichtigt. Auch dort durften wir an einer eigene „Architektur und Sammlung“-Führung teilnehmen und so auch die Büste von Nofretete persönlich bewundern. Das restliche Programm an diesen Tag wurde in kleinen Gruppen besichtigt: Während sich einige für die Besichtigung des kommerziellen Berlins begeistern konnten, machten andere noch einen persönlichen Rundgang durch das Pergamon-Museum auf der Museumsinsel bzw. konnten viele noch Eindrücke von der „neuen“ Berliner Mauer bei der East-Side-Gallery gewinnen.
Auch der Freitag Vormittag wurden in kleinen Gruppen für persönliche Erfahrungen in Berlin genützt, bevor wir zu Mittag die Heimreise nach Innsbruck antreten mussten.
Was bleibt, ist ein Berlin, das sich uns als eine weltoffene, saubere, Neugierde weckende Stadt mit vielen Überraschungen darbot, mit sehr würdigen und zahlreichen Gedenkstätten zu den vielen historischen Entwicklungen dieser Metropole und viel moderner Architektur.

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