Projektwoche Mailand – Reisebericht

Am Morgen des 20. Juni fanden wir uns voller Vorfreude in der Innsbrucker Bahnhofshalle ein. Im Zug erwarteten uns bereits verwirrte Pensionisten, die „freundlicherweise“ unsere reservierten Plätze besetzten/vorwärmten. Nachdem sich das Chaos aufgelöst hatte, konnten wir endlich unsere Reise in die bekannteste Mode-Metropole Italiens starten!

Nach einer gefühlten Ewigkeit (6h) und einem Zwischenstopp in Verona bekamen wir die überwältigende Hitze Mailands zu spüren. Im Hotel angekommen, erfolgte ein kurzer Check-In mit Zeit zum Schickmachen, bevor wir anschließend einen Abendspaziergang durch unser Viertel Navigli machten. Dort wurden wir von zahlreichen Restaurants, Bars, Cafés sowie Rosenverkäufern empfangen. Um 23:00 h hieß es dann: „Andiamo, zurück ins Hotel“, wo wir uns noch eine Weile im wunderschönen Innenhof aufhalten durften.

Buonanotte!

Den zweiten Tag unserer Reise kann man wohl als den Tag der Kulturliebhaber:innen (oder Tag der Professorinnen) bezeichnen. Der Tag startete mit einem entspannten und angenehmen Frühstück- auch wenn die Pancakes des Hotelbuffets kalt waren.
Mit ausreichend Wasser und frischem Mut gewappnet machten wir uns auf den Weg zum Letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci. Dieses, oder zumindest was noch davon übrig ist, kann man in der Kirche Santa Maria delle Grazie bewundern. Als wir eingelassen wurden, schleuste man uns durch verschiedenste Räume mit Informationen – bis wir endlich an der Hauptattraktion, dem Abendmahl, ankamen. Obwohl es durch die Zeit und die ungewöhnliche Methode des Auftragens der Farbe etwas mitgenommen aussah, ist es auch heute noch ein unglaubliches Kunstwerk mit hohem kulturellem Wert- es lohnt sich definitiv, es zu anzusehen.
Nach der Besichtigung des Abendmahls war (wie noch öfter an diesem Tag) Gehen angesagt. Als es nun zur Besichtigung des Doms kam, erwarteten uns Sicherheitsmaßnahmen und Regeln, wie man sie sonst nur aus Hochsicherheitsgefängnissen kennt. Es wurden Taschen durchwühlt und sogar eine Outfitänderung wurde verlangt (Knie durften nicht gezeigt werden!). Nun endlich im Inneren dieses einzigartigen Bauwerks angekommen genossen wir den Schatten und natürlich die Kunstwerke. Aber diese Entspannung hielt nicht lange an, da uns die steilen Treppen aufs Dach erwarteten. Oben waren wir nun der gnadenlosen Sonne ausgesetzt, konnten aber eine wunderbare Aussicht auf die Mailänder Skyline genießen.

Zuletzt stand das Museum Pinacoteca die Brera am Tagesplan. Auch dorthin mussten wir noch eine Weile gehen, – auf eigene Faust. Nach einer Runde Schwitzen in der Sonne und einem Umweg in der Form von „Wartet, das ist NICHT das richtige Museum?!“, kamen wir schlussendlich doch alle heil an und konnten die italienischen Alten Meister, wie zum Beispiel Piero della Francesca, Andrea Mantegna oder Raffaelo Santi bewundern.
Obwohl wir am Vormittag noch geplant hatten, Mailands Nachtleben zu genießen, fuhren wir auf dem schnellsten Weg mit der U-Bahn ins Hostel und fielen ins Bett.

Armani

Am Mittwoch erwartete uns ein Museum, das für jede/n Mode-Liebhaber:in einen wahrgewordenen Traum darstellt. Die Armani Silos präsentierten uns eine Vielfalt an Modeentwürfen, welche Giorgio Armani selbst kreiert hat. Die beeindruckende Architektur der gesamten Anlage bot das perfekte Ambiente für die luxuriöse Marke. In Begleitung einer Armani-Expertin wurden wir in eine Welt voller wertvoller Stoffe und eleganter Schnitte geführt. Zudem sahen wir einige Kleidungsstücke, die bereits von Weltstars wie Lady Gaga und Angelina Jolie getragen worden waren. Ein besonders moderner Gedanke ist die geschlechterneutrale Kleidung, welche die Grenzen zwischen Feminin und Maskulin verschmelzen und auflösen.

Den Nachmittag durften wir nach unserer Vorstellung gestalten. Manche genossen das italienische Flair in einem typischen Restaurant versteckt in einer Gasse, während andere ihren Tag mit einer Shoppingtour verbrachten. Neben den Luxusgeschäften, wie Gucci oder Prada, bietet die Stadt auch andere leistbare Geschäfte an. Da Mailand eine wunderschöne Shoppingstraße besitzt, konnte man gemütlich durch die Geschäfte schlendern.

Am Abend ließ man den Tag gemütlich ausklingen und das in unserem Viertel Navigli, welches uns eine Vielzahl an Restaurants und Bars bot. Neben dem Kanal wehte meist eine frische Brise, wodurch die Hitze erträglicher wurde. Gemeinsam mit den Klassenkameraden ließen wir die Ereignisse des Tages Revue passieren.

Prada Foundation und Pirelli Hangar Bicocca

Ähnlich wie an den Tagen zuvor starteten wir mit dem Frühstück im Hotel und machten uns gegen 10 Uhr mit dem Bus auf den Weg zur Prada-Stiftung. Dort gab es von einem bizarren Spukhaus über Glaskästen voller toter Fliegen von Damien Hirst, bis hin zu auf dem Kopf stehenden Pilzen allerlei Werke der zeitgenössischen Kunst zu bestaunen. Auf dem riesigen, fast stadtähnlichen Gelände durften wir uns zwei Stunden lang frei bewegen und in der Ausstellung „Useless Bodies“ neue Eindrücke sammeln.
Bevor wir das nächste Ziel „Pirelli HangarBicocca“ in Angriff nahmen, schwärmten wir in kleinen Gruppen aus und erkundeten die Stadt nach einer kleinen Mahlzeit weiter.
Der Weg führte uns an Shoppingmeilen und kleinen Restaurants vorbei. Wir erreichten sogar ein Ortsschild mit der Aufschrift „Milano fine“. Nach langem Suchen fanden wir dann endlich den Eingang zum „Pirelli HangarBicocca“ und die Erleichterung war groß, dass wir uns nach dem langen Fußweg endlich auf gemütlichen Stühlen ausruhen konnten.
Um 16 Uhr startete unsere Führung zu den Installationen von Anselm Kiefer, bei der wir seine beeindruckenden „Seven Heavenly Palaces“ genau unter die Lupe nahmen. Zusätzlich wurden wir durch zwei weitere Ausstellungen geführt, bis wir erschöpft die gemeinsame Reise zurück in die Unterkunft antraten.
Mit einer kühlen Dusche und Entspannung auf unseren Zimmern bereiteten wir uns auf unsere Abendaktivitäten vor, bis wir um Mitternacht den Abend gemeinsam im Innenhof ausklingen ließen.

Bosco Verticale

Am letzten Tag mussten wir alle früh am Morgen aus unserem Hostel auschecken. Unser letztes gemeinsames Ziel war der Bosco Verticale. Wir waren von den Zwillingsgebäuden sehr beeindruckt, die ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von urbanen und natürlichen Lebensräumen darstellen. Es handelt sich dabei um zwei Wohntürme, die an der Fassade von oben bis unten begrünt sind und dadurch viele Vorteile bieten, wie zum Beispiel natürlichen Schatten, Nistplätze für Vögel, klimaneutrales Wohnen etc. Wir hatten noch das Glück, die „fliegenden Gärtner“ zu beobachten, die gerade dabei waren, sich um die Pflanzen zu kümmern.

Damit wir unseren letzten Tag noch etwas genießen konnten, war die restliche Zeit für uns frei einteilbar. Wir spazierten, einige gingen noch shoppen oder für die Ruhigeren stand „Chillen“ in unserem Hotelgarten auf dem Programm. Die Zeit verging rasend schnell und schon saßen wir müde und erschöpft im Zug Richtung Innsbruck. Nach mehreren Runden Uno und Unterhaltungen kamen wir trotz einer langen Verspätung endlich am Abend in Innsbruck an.

Wir möchten uns nochmals herzlich bedanken bei Prof. Gensluckner & Prof. Vallazza für die wundervollen Erlebnisse in dieser atemberaubenden und pulsierenden Stadt „Milano“.

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